EIN SCHLUCK HEIMAT
Der besondere Reiz von offenem Wein liegt in seiner Unkompliziertheit: eine leicht zugängliche, innerhalb weniger Monate zu genießende Trinkfreude, die keine lange Reifung erfordert und dennoch ihre organoleptischen Eigenschaften bewahrt – ganz ohne Korkverschluss. Während man früher mit einer Korbflasche oder großen Glasbehältern direkt beim Winzer einkaufte, überbrückt heute der praktische Bag-in-Box die Distanz zwischen Produzent und Konsument und sorgt zugleich für eine bessere Haltbarkeit des Produkts.
Offener Rotwein ist für viele der Klassiker schlechthin: In Piemont denkt man sofort an Barbera oder Dolcetto, traditionelle Rebsorten für trinkfreudige Weine, die sich als zugängliche Alternative zu dem edlen Nebbiolo behaupten. Wer online nach offenem Wein aus Piemont sucht, hat eine riesige Auswahl – besonders in weniger bekannten, aber weinreichen Regionen wie Monferrato und den Colli Tortonesi. In der Toskana steht Sangiovese für diese Tradition – oft als Chianti in der ikonischen Strohflasche, mit seiner lebendigen Säure und Fülle, wie bei Weingütern wie Buondonno oder Fattoria Pomona. Weiter südlich, in den Abruzzen und den Marken, dominiert Montepulciano, bekannt für seine samtigen Tannine und seine ausgeprägte Fruchtigkeit.
Oft entstehen offene Weine durch Cuvées – sei es aus autochthonen Rebsorten oder aus internationalen Klassikern wie Merlot und Cabernet Sauvignon, die weiche, geschmeidige und vielseitige Rotweine hervorbringen. Am wohlsten fühlt sich ein solcher Wein in geselliger Runde, serviert in Keramikkrügen oder direkt ins Glas gezapft, auf einem Tisch mit buntem Geschirr und ein paar angeschlagenen Tellern. Seine größte Qualität ist seine schlichte, ehrliche Begleitung zu bodenständigem Essen – er spendet eine angenehme Pause im Alltag und bringt unbeschwerte Geselligkeit zu Tisch, sei es beim spontanen Abendessen oder einer ausgelassenen Runde unter Freunden. Hier geht es nicht um die perfekte Weinbegleitung – es geht um Genuss, der einfach glücklich macht.